Kratzbaum
Hallo, meine Lieben!
Vor einiger Zeit habe ich euch meinen Zuwachs vorgestellt, unzwar in diesem kleinen Post. Auch heute geht es um meine kleine Maus, aber eher indirekt.
Ich habe vor dem Kauf meiner Katze gründlich überlegt: Kratzbaum kaufen, ja oder nein? Die meisten haben mir davon abgeraten mit den Worten „Sie wird ihn einmal nutzen, danach nie wieder“ – Ha, falsch gedacht!
Wie schon bei meinem Shabby Regal-Bau-Projekt sind hier am besten 2 helfende (vorzugsweise handwerklich ambitionierte (allerdings kein Muss)) Hände zusätzlich gefragt (;
Außerdem heißt es: Den Garten auskundschaften 😀 Wieso? Erkläre ich euch gleich.
Hier seht ihr, was ihr vorerst benötigt:
- die helfenden Hände
- einen stabilen Ast, möglichst mit ebenso dicken, stabilen Gabelungen (aus dem Garten :D)
- eine leere Weinkiste (z.B. von Ebay Kleinanzeigen)
zusätzlich:
- eine Säge
- eine Stichsäge
- einen Bohrer
- Schrauben
- Schmirgelpapier
Natürlich ist die Liste anfangs erschreckend lang, allerdings ist das meiste davon Werkzeug, welches die meisten mit handwerklicher Begabung ohnehin Zuhause haben (und ansonsten fragt man den netten Nachbarn :D).
1. Schritt: Ast finden und sägen:
Wir haben einen Vorteil: Den großen Garten mit vielen Bäumen. So ließ sich für uns leicht ein passender Ast sägen. Geht es euch genauso, so beachtet bitte trotzdem folgende Punkte:
- achtet darauf, dass der Ast von einem einheimischen, ungiftigen Baum stammt, z.B. Eiche, Nuss, Birke…
- bitte ebenfalls darauf achten, dass der Ast eine gewisse Stabilität hat, heißt ausreichend dick ist und auch nicht morsch, oder oder.
- natürlich auch darauf achten, dass kein Ungeziefer, Pilz oder Schimmel am gewählten Ast sitzt, schließlich steht der Kratzbaum später in eurem Wohnraum 😀
- Gabelungen sind zwar kein Muss, allerdings lassen sich hier nachher wunderbar Bretter zum hinlegen oder Spielzeug befestigen.
Nun geht es ab, Ast absägen 😀 Eine Person hält, die andere sägt, und achtet bitte darauf, niemanden zu verletzen.
Habt ihr euren perfekten Ast abgesägt, so sägt ihr die oberen dünnen Äste, welche ihr nicht braucht, ab und die übrig bleibenden Gabelungen gerade, also wirklich gerade, zurecht. Ebenso bei dem unteren Teil, schließlich muss der Ast nachher gerade stehen. Das macht ihr mit einer Stichsäge.
2. Schritt: Die Holzkiste bearbeiten:
Die Holzkiste ist nicht nur notwendig für eine zusätzliche Standfestigkeit. Auch ist das eine wunderbare Möglichkeit, eurer Mietze einen zusätzlichen Schlafplatz zu erschaffen (:
Doch zu allererst will auch diese bearbeitet werden.
Hierfür stellt ihr die Kiste auf eine der langen Seiten, sodass die Öffnung allerdings nach vorne guckt, nehmt den Ast und stellt ihn mit der untersten Seite auf die obere, längliche Seite. Nun malt ihr mit einem Bleistift einmal drumherum.
Sägt nun, wie oben im Bild, den aufgezeichneten Kreis mit der Stichsäge heraus. Nun noch gut abschmirgeln von allen Seiten und dann ab hinein mit dem Ast 😀 Das sollte nun etwa so aussehen:
Nun dreht ihr die Kiste auf den Rücken und bohrt den Ast von unten fest; nutzt dafür 2-3 Schrauben.
Jetzt steht schon einmal das Grundgerüst, aber fertig ist das Ganze noch lange nicht!
Als nächstes benötigt ihr folgendes:
- die helfenden Hände
- Hanfseil (ich glaube wir hatten 20 Meter, die haben wir auch wirklich gebraucht)
- kleine, passende Bretter (z.B. Verschnitte aus dem Baumarkt)
- kratzfester :p Stoff, z.B. Vließ
zusätzlich:
- elektrischen Tacker
- einen Bohrer
- Schrauben
- Akkuschrauber
Schritt 3: Wickeln, Wickeln, Wickeln:
Als nächstes wird gewickelt, was das Zeug hält, nämlich das Hanfseil. Hanfseile bekommt ich auch entweder bei Ebay Kleinanzeigen, beim Floristen oder im Baumarkt. Und unterschätzt das Ganze nicht: Ihr braucht viel Hanfseil.
Nun gut, als erstes legt ihr ganz unten am untersten Bereich des Astes über der Kiste das Hanfseil an und tackert es ca. 2-3 Mal mit dem Elektro-Tacker fest. Und keine Bange, mit so einem Ding könnt ihr euch nicht verletzen (und wenn ich mich damit nicht verletze, tut es keiner :D) und außerdem hält es bombenfest!
Wickelt nun das Band ganz feste drum herum, und tackert es zwischendrin an den Ast fest. Kleiner Tipp: Den Kasten auf eine rutschige Unterlage (Fußmatte etc.) stellen und dann drehen, der Gegenpart „drückt“ das Band dann um den Ast fest. Sonst holt ihr euch einen Drehwurm :p
Das Hanfseil dient später sowohl zum Kratzen für die Katze, als auch als schönheitliche Aufbesserung eines Astes 😀
Natürlich könnt ihr auch um die Abzweigungen herum wickeln, eben so, wie es euch gefällt (:
Schritt 4: Platten befestigen und Verkleidung:
Jetzt sind wir fast am Ende angelangt, es kommt nur noch der Teil mit den Liegen-Möglichkeiten, aka Platten.
Die Holzplatten legt ihr zu allererst auf die Abzweigungen des Astes, unzwar so, wie ihr sie später liegen haben wollt, und malt nun jeweils 2 Punkte auf den Platten an, die ihr dann durchbohrt.
Jetzt werden die Platten so, wie ihr sie zuvor gegen die Äste gehalten habt, festgeschraubt mit einem Akkuschrauber. Achtet hierbei darauf, dass die Bretter auch wirklich halten, nicht wackeln und sich nicht drehen.
Als letztes werden die Platten (und gfls. noch die Kiste, wenn ihr wollt) verkleidet: Schneidet den Vließ zurecht und spannt diesen über die Platten, sodass diese komplett überzogen sind. Nun wird das Ganze wieder mit dem Elektro-Tacker befestigt, sodass die Platten bespannt sind und der Stoff hält. Wenn ihr die Kiste auch bespannen wollt, folgt hier dasselbe Prinzip.
Und Tadaa: Da hat die Arbeit sich doch gelohnt, denn ihr habt nicht nur einen 0-8-15 Kratzbaum bei euch zuhause stehen, sondern ein echtes Unikat. Und auch euer Stubentiger wird sehr viel Spaß daran haben (:
Viel Spaß beim bauen, und wenn ihr fertig seid: Zeigt her die Ergebnisse (;
Sandri
24/03/2015 at 09:58Super Idee, da freut sich die kleine Maus bestimmt. Sieht auch sehr dekorativ aus :)!!! LG
Shelly
28/03/2015 at 19:41Das ist ja super, bin vorher nie auf die Idee gekommen, einen Kratzbaum sogar selber zu kaufen. Der ist echt schon geworden. (:
Rina
31/03/2015 at 17:18Wow der ist echt klasse geworden! 🙂
Ich kann das gar nicht verstehen, warum alle dir von einem Kratzbaum abgeraten haben – meine nutzt den täglich zum Krallenschärfen, Spielen, Schlafen, Beobachten. Das einzige: Er muss groß genug sein und vor allem ganz oben eine ausreichend große Sitzfläche bieten, sonst boykottiert Madam den Baum. 😀
Liebste Grüße,
Rina von Adeline und Gustav
Talasia
20/04/2015 at 08:58Wirklich sehr sehr klasse *_* Kratzbäume können ja so gekauft echt teuer werden (habe für meinen auch viel ausgegeben, wollte einen schön stabilen haben)
Devorah Wehmeier
09/07/2016 at 22:14Interessante Zusammenfassung! Wir haben das auf unserer Terasse ganz ähnlich umgesetzt. Gibt es noch mehr Empfehlungen zu dem Thema?
(DiY/Upcycling/Katzenfreude) Baldrian-Katzenkissen -
10/04/2017 at 19:03[…] Heute geht es um etwas, das mir sehr am Herzen liegt, oder besser jemanden. Klar, wer mir bei Instagram folgt, kennt meine süße zu Genüge 😀 Meine Katze Tiva, habe ich euch schon einige Male (1, 2) hier vorgestellt. Natürlich liebe ich es auch, ihr Kleinigkeiten zu schenken, oder idealerweise, sie selber zu machen (wie den Kratzbaum hier). […]